Heimvorteil ausgenutzt

Heimvorteil ausgenutzt

Heimvorteil ausgenutzt

Die erste schlechte Nachricht bekam ich schon eine Woche vor meinem Heimrennen. Nach dem Rennen in Wittgenborn gab es schon sämtliche Diskussionen über das Reglemente und wie man manche Sachen besser darstellen kann. In diesem Zuge wurden alle Teams die etwas in diesem Bereich gemacht haben, aufgefordert freillwig ans Ende des Feldes für das nächste Rennen zu gehen. Wir entschieden uns als einziges Team ans Ende des Feldes zu gehen, obwohl alle anderen die etwas gemacht haben dieser freiwilligen Aufforderung nicht nachgekommen sind. So hatten wir also schonmal das erste Handicap. Trotz alle dem habe ich mich sehr auf das Rennen gefreut und hoffte immernoch auf eine gute Platzierung. Der Freitag verlief soweit recht gut, aber trotzdem ging ich mit einem komischen Gefühl ins Bett, weil ich am Start das Kart natürlich leicht zerstören kann, leichter als wenn man von vorne startet. Also da stand ich nun in der Startaufstellung auf P33. So weit hinten stand ich noch nie in meiner bisherigen Karriere. Nun hieß es aber Zähne zusammenbeißen und durch, ich überholte einen nach dem anderen, einmal sogar 4 Karts aufeinmal in der gleichen Kurve. So fand ich mich schon nach wenigen Runden in den Top 10. Ich hatte selbst gedacht mehr als Top 10 ist am Start nicht drin, weil ich durch das Überholen etwas Zeit verloren habe und die Karts umso weiter vor man kommt, natürlich immer schneller werden. Aber das Kart und ich haben dort perfekt funktioniert und ich konnte bis auf P4 vor und die Lücke zum Führenden halbieren auf weit unter 10 Sekunden. Nach einem schnellen Boxenstopp fanden wir uns nun auf P1und das von P33 aus in weniger als 2 Stunden. Von da an lief das Kart und ich bin von den 7 Stunden fast 4 Stunden gefahren. Leider war bei unserem letzten Tankstopp jemand vor uns an der Tankstelle und wir verloren unsere Führung und hatten in der letzten Stunde 10 Sekunden Rückstand auf P1. Nun galt es für mich wirklich noch mehr rauszuholen als davor und alles mögliche zu versuchen um als Erster in den nächsten Tag zu starten. Ich konnte innerhalb von 40 Minuten die Lücke auf 5 Sekunden zu fahren. Nun konnte ich ihn vor mir sehen und es war nur noch  ein zu überrundender zwischen mir und P1. Doch dann gab es einen Unfall auf der Strecke und die Lücke war endgültig auf Null geschrumpft. Nur noch ein Kart trennte mich und den Führenden. Die Aufräumarbeiten dauerten leider ziemlich lange und so waren nur noch 10 Minuten auf der Uhr. Das langsamere Kart vor mir verpasste leider den Restart und ich konnte erst nach der Start und Ziellinie überholen. Dadurch war ich wieder 2 Sekunden hintendran. Aber ich war schnell genug um zu Beginn der letzten Runde an seiner Stoßstange zu sein. Der Fahrer wusste natürlich das ich da war und machte die Tür innen zu. Kurz vor der Kurve machte er sie jedoch ganz kurz auf und ich wusste das war meine einzige Chance, ich zog nach innen und bremste noch später als mein Gegner. Leider kam bei dem hecktischen nach innen fahren mein Heck und ich wurde am Scheitelpunkt der Kurve etwas nach außen gedrückt. Weit genug für meinen Gegner um sich die Position zurückzuholen. Dann kam der Funkspruch meines Teamchefs der mir sagte „ich solle nichts riskieren Punkte gibts erst morgen“. Daran hielt ich mich dann und probierte nicht nochmal so einen riskanten Überholversuch. Am Sonntag morgen am Start machte einer meiner Teamkollegen einen Fehler mit noch kalten Reifen und rutschte von der Strecke. Ohne Kontakt mit der Wand fand er sich am Ende des Feldes wieder. Durch diesen Vorfall verloren wir knapp 45 Sekunden auf den Führenden. Nach dem Versuch wieder aufzuholen beendeten wir das Rennen auf P2 mit 25 Sekunden Rückstand und über 3 Runden Vorsprung auf P3. Natürlich Schade einen mögichen Sieg zu verlieren aber für das Finale ist noch alles offen. Egal wer von uns, der 34 und der 22 das letzte Rennen gewinnt wird Meister. Also ist alles angerichtet für ein spannendes Finale

Bild von Jonassportmedia

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